| Durch die unterschiedlichen Grundkörper (Flavone, Flavanone etc.) sind bei den
    Flavonoiden bereits die Grundlagen für eine hohe Strukturvielfalt
    gegeben. Diese wird durch verschiedene funktionelle Gruppen der Aglykone und durch das
    häufige Vorkommen in glykosidischer Form realisiert, so dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt
    bereits einige Tausend Flavonoide unterschiedlicher Struktur
    bekannt sind. | 
  
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    | Diese Vielzahl von Verbindungen ist eine der Ursachen
    dafür, dass eine nahezu unendliche Anzahl pharmakologischer
    Wirkungen für Vertreter der Stoffgruppe sowohl in vitro als auch in
    vivo nachgewiesen wurde. Bei diesen handelt es sich u. a. um: | 
  
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        | - | antiallergische und antiphlogistische Wirkung |  
        | - | antivirale und antimikrobielle Wirkung |  
        | - | antioxidative Wirkung |  
        | - | antiproliferative und antikarzinogene Wirkung |  
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        | Daneben wurden für einzelne Flavonoiddrogen spezifische Effekte
        nachgewiesen. Für die Therapie am bedeutungsvollsten sind darunter: |  
        | - | hepatoprotektive sowie antihypertensive-cardioprotektive Wirkung |  | 
  
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    | Die diesen Wirkungen zugrunden liegenden Wirkungsmechanismen
    scheinen vielfältig zu sein. Hervorzuheben sind folgende: | 
  
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        | - | Hemmung von Enzymen; Die Anzahl von Enzymen, deren Hemmung durch
        Flavonoide nachgewiesen wurde, ist scheinbar unbegrenzt. Im Zusammenhang mit der
        antiphlogistischen Wirkung ist insbesondere die Hemmung von Enzymen, die im
        Entzündungsgeschehen bedeutungsvoll sind, zu nennen. Zu diesen Enzymen zählen u. a. die
        Phospholipasen A2 und C, die Cyclooxigenase, die Proteinkinase C und die
        Lipoxygenase. | aa |  
        | - | Hemmung der Freisetzung von Mediatorsubstanzen, u. a. der
        Histaminfreisetzung, aus Mastzellen sowie basophilen, neutrophilen und eosinophilen
        Granulozyten | aa |  
        | - | Radikalfängereigenschaften;
        Diese Eigenschaften sind ausgeprägter als bei Substanzen, die als Antioxidantien weit
        bekannt sind und genutzt werden (z. B. Vitamin E). Ergebnis ist eine Unterbindung von
        zelltoxischen Reaktionen, die durch Radikale ausgelöst werden. | aa |  
        | - | antiproliferative und antikarzinogene Wirkung | aa |  | 
  
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    | Trotz der vielfältigen nachgewiesenen pharmakologischen Wirkungen zeichnen sich nur
    wenige Flavonoiddrogen durch ausgeprägte in vivo-Wirksamkeit aus. Als Ursachen für diese
    Diskrepanz werden ein partieller Abbau von Flavonoiden durch die Darmflora, eine
    unzureichende Resorption und eine rasche Ausscheidung bzw. Metabolisierung nach erfolgter
    Resorption vermutet. | 
  
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    | Die aus therapeutischer Sicht wichtigsten Wirkungen sind: | 
  
  
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    | ©Thomas Schöpke - thomas@schoepke.de |