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        | Stammpflanzen: Plantago
        ovata FORSSK. / Indisches Psyllium [Fam. Plantaginaceae / Wegerichgewächse]. Synonyme: Das Europäische Arzneibuch nennt als
        Synonym Plantago ispaghula ROXB. ex FLEMING. Weitere in der botanischen Literatur
        verbreitete Synonyme sind Plantago fastigiata E. MORRIS. Daneben existiert noch
        eine Reihe weiterer synonymer Artbezeichnungen, die jedoch nur selten verwendet werden (s.
        Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis). Dt. Synonyme: Blondes
        Psyllium. Englisch: blond psyllium, blonde ispaghula, Indian plantago,
        Indian plantain. |  
        | Botanische Beschreibung der Stammpflanzen:
        Einjähriges Kraut. Blätter weichhaarig, ganzrandig oder entfernt
        gezähnt, meist dreinervig, sehr schmal, 2,5 bis 12 cm lang und 1 bis 8 mm breit, linear
        bis lanzettförmig mit feiner Spitze. Blüten in walzen- oder
        eiförmigen, 0,5 bis 3 cm langen Ähren auf kurzem, kahlem oder fein behaarten
        Blütenschaft, der nur wenig länger als die Blätter ist. Tragblätter der Blüten ca. 3
        mm lang, eiförmig-länglich und manchmal kurz behaart. Blüten 4zählig, klein und
        unscheinbar, mit ca. 2,5 mm langen, identisch gestalteten Kelchblättern, die einen
        breiten, trockenhäutigen Rand besitzen, und 3 mm langen, konkaven und abgerundeten
        Kronblättern. Aus dem oberständigen Fruchtknoten entwickelt sich eine etwa 3 mm lange Kapselfrucht,
        die 2 bis 2,5 mm lange, kahnförmige Samen enthält. |  
        | Verbreitung: Von den Kanarischen Inseln
        über Madeira bis Spanien, afrikanische Mittelmeerländer, arabische Halbinsel,
        Vorderasien bis Afghanistan, Pakistan und Indien. Verwildert im westlichen Teil
        Nordamerikas. |  
        | Droge: Die reifen, ganzen und
        getrockneten Samen. |  
        | Beschreibung der Droge: Blassrosa bis
        beigefarben und glatt. Gestalt schiffchenartig, gekrümmt. Länge 1,5 bis 3,5 mm, Breite
        1,5 bis 2 mm, Dicke 1 bis 1,5 mm. Auf der konkaven Seite befindet sich im Zentrum ein
        heller Fleck, der dem Hilum entspricht. Konvexe Seite mit hellbraunen, etwa ein Viertel
        der Samenlänge einnehmenden Fleck, welcher der Lage des Embryos entspricht. |  
        | Geruch und Geschmack: Geruch nicht
        wahrnehmbar. Geschmack fad, beim Kauen schleimig. |  
        | Synonyme Drogenbezeichnungen: Semen
        Ispaghulae, Semen Plantaginis ovatae. Deutsch: Blonder Flohsamen,
        Indischer Flohsamen, Indisches Psyllium, Ispaghulasamen. Englisch: Indian
        plantago seed, ispagul seed, pale psyllium seeds, psylla seed, psyllium husk, spogel seed. |  
        | Herkunft: Überwiegend aus Indien und
        Pakistan. |  
        | Inhaltsstoffe: In der Epidermis der
        Samenschale etwa 20 bis 30 % Schleimstoffe. Die Monosaccharidbausteine
        der Schleimpolysaccharide sind überwiegend Xylose und Arabinose, die ein verzweigtes
        Arabinoxylan bilden. Am Aufbau der Seitenketten sind auch Rhamnose und Galacturonsäure
        beteiligt. Im gelbildenden Anteil ferner 4-O-Methylglucuronsäure. Weitere
        Bestandteile: Ca. 5 % fettes Öl, wenig Stärke, ca. 0,21 % Aucubin. |  
        | Wirkungen: Darmperistaltik-regulierend.
        Bei Diarrhoe: Durch
        Wasserbindung Verlängerung der Transitzeit des Darminhalts und damit durchfallstillende
        Wirkung. Bei Obstipation:
        Durch Zunahme des Stuhlvolumens Verkürzung der Transitzeit. Daraus resultiert ein
        weicherer Stuhl und mehr Stuhlentleerungen. Senkung des Serum-Cholesterol-Spiegels. In
        pharmakologischen Experimenten Nachweis zahlreicher weiterer Effekte, die jedoch nahezu
        ohne praktische Bedeutung sind.  |  
        | Anwendungsgebiete: Innere
        Anwendung: Habituelle
        Obstipation; Erkrankungen, bei denen eine erleichterte Darmentleerung mit weichem
        Stuhl erwünscht ist (z. B. Analfissuren,
        Hämorrhoiden, nach rektal-analen operativen Eingriffen, Schwangerschaft); Unterstützende
        Therapie bei Durchfällen unterschiedlicher Ursache und bei Reizdarm.  |  
        | Volkstümliche Anwendungsgebiete: Innerlich:
        Neben den oben genannten Anwendungsgebieten auch bei Entzündungen der Schleimhäute im
        Bereich des Gastro-Intestinal- und des Uro-Genital-Traktes. Äußerlich:
        Bei Furunkulose und zur
        Schmerzlinderung bei Gicht
        und Rheuma. Die Wirksamkeit
        bei diesen Anwendungsgebieten ist bisher nicht belegt. |  
        | Gegenanzeigen: Krankhafte Verengungen
        von Speiseröhre und Magen-Darm-Traktes, Darmverschluss, schwer einstellbarer Diabetes
        mellitus. Liegen Entzündungen des Magen-Darm-Trakts vor, kann eine Verstopfung unter
        Umständen verstärkt werden. Bei Patienten mit Neigung zu Schluckbeschwerden sollte eine
        vorherige Rücksprache mit einem Arzt erfolgen, da durch die quellenden Eigenschaften von
        Flohsamen eine Einnahme Schwierigkeiten bereiten kann. |  
        | Unerwünschte Wirkungen: In
        Einzelfällen können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. |  
        | Wechselwirkungen mit anderen Mitteln:
        Die Resorption von gleichzeitig eingenommenen Medikamenten kann verzögert werden. Bei
        insulinpflichtigen Diabetikern kann eine Reduzierung der Insulindosis erforderlich sein. |  
        | Dosierung und Art der Anwendung:
        Tagesdosis 12 bis 40 g Droge, Zubereitungen entsprechend. Die Droge wird 5 bis 15 min mit
        wenig Wasser vorgequollen und mit reichlich Flüssigkeit (150 ml Wasser auf 5 g Droge)
        eingenommen. Alternativ können ein kalt hergestelltes Schleimmazerat oder eine Abkochung
        verwendet werden. Zur Herstellung des Schleimmazerats lässt man 14 bis 40 g Samen mit
        einer Tasse Wasser mehrere Stunden lang quellen. Nach dem Abseihen der Samen wird die
        schleimhaltige Lösung getrunken. Innerhalb von 30 bis 60 min nach der Einnahme von
        Indischen Flohsamen oder eines daraus hergestellten Mazerats sollten keine Arzneimittel
        eingenommen werden. Ebenfalls zu Mahlzeiten ist auf einen Mindestabstand von 30 bis 60
        Minuten zu achten. Hinweis: Sollten Durchfälle
        länger als 3-4 Tage andauern, ist ein Arzt aufzusuchen. |  
        | Sonstige Verwendung: Keine Angaben. |  
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        | Literatur: Hagers Handbuch der pharmazeutischen
        Praxis, Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg-New York; M. Wichtl (Hrsg.), Teedrogen und
        Phytopharmaka, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2002; Monografie der
        Kommission E, Bundes-Anzeiger Nr. 22a vom 01.02.90 (Berichtigung 19.04.91); Europäisches
        Arzneibuch, 4. Ausgabe, Grundwerk 2002 sowie 5. Ausgabe, Grundwerk 2005; USDA, ARS, National Genetic Resources Program.
        Germplasm Resources Information Network - (GRIN). [Online Database] National Germplasm
        Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Available:
        http://www.ars-grin.gov/cgi-bin/npgs/html/taxon.pl?28790 (12 March 2003) |  
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        | © Thomas Schöpke | 
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