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        | Stammpflanze: Vitex agnus-castus
        L. / Mönchspfeffer [Fam. Verbenaceae / Eisenkrautgewächse, 
        gelegentlich auch in die Familie Lamiaceae / Lippenblütengewächse 
        eingeordnet]. Synonyme: Agnus-castus vulgaris CARR.,
        Vitex verticillata LAM. Dt. Synonyme: 
        Abrahamstrauch, Keuschbaum, Keuschlamm. |  
        | Botanische Beschreibung der Stammpflanze:
        Strauch oder kleiner Baum, 1 bis 6 m hoch, mit 4kantigem Stengel und gegenständigen,
        gefingerten Blättern mit 5-7 bis 10 cm langen, unterseits weißfilzigen und nach dem
        Absterben auffallend schwarz werdenden Fiederblättchen. |  
        | Verbreitung: 
        Gesamtes Mittelmeergebiet
        bis Westasien. Im Küstengebiet und an Flussläufen einen dichten Bestand bildend. |  
        | Droge: 
        Die ganzen, reifen, getrockneten Früchte von Vitex agnus castus 
        L., die bezogen auf die getrocknete Droge einen Mindestgehalt an Casticin von 0,08 
        % aufweisen. |  
    | Beschreibung der Droge: 
    Ovale bis nahezu rundliche, außen schwärzlich-braun gefärbte Früchte mit 
    einem Durchmesser bis 5 mm, zum Teil mit dem etwa 1 mm langen Fruchtstiel. 
    Griffelrest häufig sichtbar. Kelchblätter an den Früchten verbleibend, etwa 2/3 bis 3/4 
    der Oberfläche der Früchte einhüllend, graugrün, schwach weichhaarig, in 4-5 kurzen Zähnend auslaufend.
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    | Geruch und Geschmack: 
    Geruch aromatisch, Geschmack scharfen und aromatisch. |  
        | Herkunft: Wildvorkommen, besonders aus
        Albanien und Marokko. |  
        | Inhaltsstoffe: Iridoidglykoside [Aucubin (Formelbild) und Agnusid (Formelbild), Gehalt ca. 1
        %), lipophile Flavonoide, darunter Casticin
        [5,3'-Dihydroxy-3,6,7,4'-tetramethoxyflavon (Formelbild)], etwa 0,7 (-1,8 %) ätherisches Öl mit Bornylacetat, 1,8-Cineol, Limonen, a- und ß-Pinen als Hauptkomponenten. Die für die Wirkung
        verantwortlichen Inhaltsstoffe sind noch nicht bekannt. |  
        | Wirkungen und Wirkungsmechanismus: 
        Durch
        Angriff an dopaminergen Rezeptoren der Hypophyse Hemmung der Prolactinsekretion und
        dadurch Senkung des Prolactinspiegels, der während des prämenstruellen Syndroms oft
        pathologisch erhöht ist. Dies bewirkt eine Besserung bzw. Normalisierung von gestört
        verlaufenden Menstruationszyklen. |  
        | Anwendungsgebiete:
        Bei menstruellen Anomalien (sog. Regeltempoanomalien wie Oligomenorrhoe,
        Polymenorrhoe und azyklischen Blutungen) und prämenstruellen Beschwerden. |  
        | Gegenanzeigen: 
        Keine
        bekannt. |  
        | Unerwünschte Wirkungen: Gelegentlich juckende, urticarielle Exantheme der Haut, die nach
        dem Absetzen wieder verschwinden. [Kom. E] |  
        | Dosierung und Art der Anwendung: 
        In Form von Zubereitungen, die durch wässrig-alkoholische (50-70 %) Extraktion hergestellt
        wurden, einer Drogenmenge von 30 bis 40 mg pro Tag entsprechend zum Einnehmen. 
        Als Teeaufguss zur Einnahme 10 g (!, die lipophilen Inhaltsstoffe werden auch mit heißem
        Wasser nur unzureichend extrahiert) auf 100 ml. |  |