| Stammpflanze: Helichrysum arenarium (L.) MOENCH 
        / Sand-Strohblume
        [Fam. Asteraceae / Korbblütengewächse].
        Synonyme: Gnaphalium arenarium L. Deutsch: Gelbe 
        Immortelle, Katzenpfötchen, Ruhrkraut, Sandimmortelle. Englisch: sandy 
        everlasting, yellow chasteweed. | 
      
        | Botanische Beschreibung der Stammpflanze: Ausdauerndes, im Durchschnitt
        10 bis 40 cm hoch werdendes Kraut mit kurzem, kräftigen Rhizom, welches meist seitlich
        nach unten im Boden verläuft.  Stengel einfach, mit mehreren, in einer mehr oder
        weniger dichten endständigen Schirmrispe stehenden Blütenkörbchen. Häufig mehrere
        Stengel dem Rhizom entspringend. Ganze Pflanze weißwollig behaart. Blätter bis 7 cm
        lang, die unteren länglich verkehrt-eiförmig und stumpflich, die oberen
        lineal-lanzettlich und spitz. Blütenkörbe
        etwa 5 mm im Durchmesser, mit zitronengelben oder orangen Hüllblättern. Blüten sehr
        klein. Nur Röhrenblüten. Diese mit orangefarbener Krone. | 
      
        | Verbreitung: Mittel- und Osteuropa. Im Westen bis zum
        Rhein, im Norden bis zur Nordspitze Dänemarks und Südspitze Schwedens, im Nordosten bis
        zum Baltikum (nördliche Verbreitungsgrenze), im Osten bis zum Ural, Armenien und
        Nordtürkei, im Süden die Alpen umkreisend bis Bosnien, Nordserbien und nördliches
        Rumänien. Auf Sand- und Silikat-Trockenrasen, an trockenen Wegrändern, in lichten
        Kiefernwäldern und auf Graudünen. | 
      
        | Droge: Die kurz vor dem völligen Aufblühen gesammelten
        und getrockneten Blütenstände (Körbchen). | 
      
        | Beschreibung der Droge: Die Droge besteht aus den meist
        kurzgestielten Blütenkörben. Die Stiele sind wollig-behaart. Auffallendes Merkmal sind
        die zitronenfarbenen, glänzenden, strohigen Hüllblätter, welche sich dachziegelig
        decken und meist deutlich abstehen. Die Röhrenblüten sind noch nicht aufgeblüht, klein
        und orangegelb und besitzen einen hellgelben Pappus. | 
      
        | Geruch und Geschmack: Der Geruch ist schwach aromatisch,
        der Geschmack schwach bitter und würzig-aromatisch. | 
      
        | Synonyme Drogenbezeichnungen: 
        Deutsch: Ruhrkrautblüten, Harnblumen, Sandgoldblumen, Strohblumen, 
        Gelbe Immortellen, Sandimmortellen, Rainblumen, Gelbe Mottenkrautblüten.
        Lateinisch: Flores Stoechados citrinae,
        Flores Gnaphalii arenarii. | 
      
        | Herkunft: Überwiegend durch Sammlung aus Wildvorkommen
        in Russland, Polen und der Türkei. | 
      
      
        | Inhaltsstoffe: Flavonoide und Chalkone, darunter zu etwa
        0,4 % das für die Gelbfärbung verantwortliche Chalkon Isosalipurposid, das Flavanon Naringenin
        und seine Glykoside, darunter das 5-O-Diglucosid und die isomeren 5-O-Glucoside
        Helichrysin A und B, Glykoside der Flavonols Kämpferol
        und Quercetin, die 7-O-Glucoside der Flavone Apigenin
        und Luteolin, freies Apigenin
        sowie 3,5-Dihydroxy-6,7,8-Trimethoxyflavon. Geringe Mengen ätherisches Öl (ca. 0,05
        %), Hydroxycumarine, freie und gebundene Phenylpropansäuren, Sterole, Gerbstoffe und Bitterstoffe. | 
      
        | Wirkungen: Schwach choleretisch wirksam. Ferner
        angeblich Förderung der Magensaft- und Pankreassekretion.  | 
      
        | Anwendungsgebiete: Dyspeptische Beschwerden. | 
      
        | Volkstümliche Anwendungsgebiete: In der Volksheilkunde
        unter anderem bei Gallenblasenentzündung (Cholecystitis) und Gallensteinleiden
        (Cholelithiasis), bei Rheuma,
        Gelenkentzündung (Arthritis), als Diuretikum bei Blasen- und Nierenleiden und bei
        Blasenkatarrh. Ferner auch bei Impotenz. 
        Die
        Wirksamkeit bei diesen Anwendungsgebieten ist nicht belegt. | 
      
        | Gegenanzeigen: Verschluss der Gallenwege. Bei
        Gallensteinleiden nur nach Rücksprache mit einem Arzt anzuwenden. | 
      
        | Unerwünschte Wirkungen: Keine bekannt. | 
      
        | Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Keine bekannt. | 
      
        | Dosierung und Art der Anwendung: Soweit nicht anders
        verordnet 3 g Droge täglich. Zubereitungen entsprechend. Zur Teebereitung wird 1 g fein
        zerschnittene Droge (1 Teelöffel entspricht ca. 1,5 g) mit kochendem Wasser übergossen
        und nach 5 bis 10 min durch ein Sieb gegeben. Alternativ kann ein Kaltextrakt verwendet
        werden. Dazu werden 3 Teelöffel der ganzen Droge (ca. 2,1 g) mit 2 Glas Wasser kalt
        angesetzt und 8 Stunden ziehen gelassen. | 
      
        | Sonstige Verwendung: Als sogenannte
        "Schmuckdroge" als Zusatz zu zahlreichen Teegemischen verwendet. |